Steckrübensuppe mit Ackersenf

Eines meiner Liebslingsgemüse im Winter sind defintiv Steckrüben, ein Kohlgewächs. 

 

Alle Kohlsorten, aber auch Senf, Radieschen, Kresse und Co. gehören zu den Kreuzblütlern (Brassicacea), eine Familie, die durch ihr kohliges, aber auch scharfes und bitteres Aroma heraussticht. Diese Familie ist für uns Menschen, aber auch für viele Insekten eine wichtige Nahrungsfamilie. Nahezu alle Pflanzen dieser Familie sind essbar. ierzu zählen auch unglaublich viele Wildkräuter, die man selber sammeln und nutzen kann. Hierzu zählt z. B. der Ackersenf, den ich hier im Rezept verwende, aber auch die Knoblauchrauke, das Wiesenschaumkraut, das Hirtentäschel, der Meerrettich und und und. Einer der wenigen GIFTIGEN VERTRETER ist der Goldlack, der aber ein Zierpflanze ist.  Es gibt ca. 3000 Arten, die wir nutzen können.

 

 

Das Rezept:

 

1 Steckrübe, gewürfel

2 Kartoffeln, geschält

1 Knoblauchzehe

Gemüsebrühepaste (oder getrocknete Brühe aus dem Glas)

1/ 4 TL Bertram (optional)

100 ml Kokosmilch/ Macadamiasahne/ Kuhsahne (optional)

 

ein kleiner Strauß Grünkohl

ein kleiner Strauß Ackersenfblätter (alternativ: Rucola)

Schnittlauchblüten (optional)

Springkrautsamen (optional) oder Hanfsamen, Sonneblumenkerne...

 

Gemüse und Knoblauch anschwitzen, dann mit Wasser ablöschen, so dass alles bedeckt ist. Gemüsebrühe einrühren. Wie ihr eine Gemüsepaste selber macht, berichte ich bald! Das Gemüse weich garen auf kleiner Stufe. Dem Grünkohl putzen, vom harten Strunk befreien und in Streifen schneiden. Ackersenf waschen und in Streifen schneiden. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und den Grünkohl leicht knusprig braten. Kurz vor Ende den Senf unterheben und kurz mitbraten. Etwas salzen.

 

Die Suppe würzen. Bertram ist ein Gewürz aus der Wurzel einer Pflanze, die im MIttelmeerraum wächst. Sie sieht der Kamille ähnlich und das Wurzelpulver fördert die Bekömmlichkeit von Speisen und hilft, Nährstoffe besser aufzunehmen. Und es ist zudem auch noch lecker. Hildegard von Bingen war schon überzeugt von der Kraft der Pflanze und empfahl

 

 

 „einem Gesunden Bertram zu essen weil er schlechte Säfte in ihm vermindert und das gute Blut vermehrt und im Menschen den Intellekt reinigt. Einen Kranken, der körperlich fast ganz heruntergekommen ist, bringt er wieder zu Kräften. Er lässt im Menschen nichts unverdaut, sondern bereitet gute Verdauung, wenn man ihn fleißig isst. Er mindert die Verschleimung im Kopf, und führt zur Säfte-Reinigung und klärt die Augen. Ob man ihn trocken isst, oder in Speisen, ist Bertram nützlich und gut einem kranken und einem gesunden Menschen. Er scheucht das Kranksein von ihm und hindert das Krankwerden. Er lockt im Mund Feuchtigkeit und Speichel an, weil er schlechte Säfte ausleitet und Gesundheit zurückgibt.“

 


Hier sehr ihr den Ackersenf. Er kommt bei uns öfter vor, vermischt sich aber natürlich auch mit dem angebauten Raps. Sein Standort sind Wege, Grasflächen, Gärten und natürlich Äcker.  Das macht nichts, denn beide sind essbar. Man muss auch genau schauen um Senf und Raps auseinander zu halten.  Das könnt ihr dann bei einer Wildkräutertour wieder oder ganz neu lernen.  Ihr sollter wie gewohnt nur darauf achten, dass ihr nicht vom konventionell bewirtschafteten Acker erntet, Thema Ackergifte!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Kräutersammeln, beim Kochen und beim Genießen!