Neun Kräuter Suppe - grünes Glück in der Suppenschüssel!

Neun Kräuter Suppe • altes Brauchtum im Frühjahr

 

Lange Winter lagen hinter unseren Vorfahren, wenn sie die ersten Wildkräuter sammelten und sie mit Wurzeln und Knollen zu einer kräftigenden und heilenden Suppe zubereiteten. Die Winter früher waren besonders zäh und nicht sehr reich an abwechslungsreicher Nahrung. Kaum vorzustellen für uns! Die ersten frischen Pflanzen zu spüren, wieder ein Winter überlebt. Das Verspeisen dieser Suppe muss sicher eine absolute Erfüllung gewesen sein.

 

Heute: Wie einfach es doch ist in den Supermarkt zu gehen und alles zu jeder Zeit verfügbar zu haben. Einfach, aber auch unglaublich langweilig! Ím Gegensatz dazu steht: die Natur beim Erwachen begleiten, im Rhythmus mit den Pflanzen leben. Das was zur Jahreszeit wächst nutzen, essen und mögen. Dort wieder hin zu kommen ist natürlich ein unglaublicher Weg. Für mich heißt das aber auch nicht, den kompletten Rückschritt, sondern einfach möglichst regional und saisonal zu konsumieren und zu leben. Das macht auch wirklich Freude, weil die Dinge wieder besonders werden. Verbunden damit ist immer Vorfreude. Beim Wildkräuter sammeln kann man diese Verbundenheit ganz besonders spüren. Genau das ist es, was ich grünes Glück nenne. Dieses kleine Stück Selbstversorgung und Kontakt zur Natur ist so unglaublich befriedigend und tut auf vielen Ebenen gut. Denn Kräuter sammeln ist so viel mehr als nur ein Korb voll essbarer Pflanzen mit nach Hause bringen.  Probiert es mal aus! Egal ob ihr in der Stadt oder auf dem Land wohnt. Grüne Ecken sind überall zu finden. Jetzt im Frühling nehmen wir sie auch noch deutlicher wahr. Wir Erwachsenen neigen ja dazu alles als selbstverständlich hinzunehmen und vergessen des Öfteren das Staunen. Ich kann nur empfehlen: lasst das Kind in euch öfter mal raus. Danach seid ihr sicher hungrig und deswegen gibt es hier mein Rezept für die Neun-Kräuter Suppe.

 

 

REZEPT für eine köstliche Kräutersuppe

 

ca. 500 g Kartoffeln vom Biobauern

2 Bund Wildkräuter von Wiesen und Wäldern

0,5 TL Fenchel und Kümmel (ich habe wilden Fenchel und Bibernellesamen genutzt)

Gemüsefond (oder Wasser und Brühepulver, selbstgemachte Würzpaste)

0,5 TL Bertram (optional)

Salz

Öl

 

Kartoffeln schälen und grob schneiden. BIs auf 2, die würfeln ihr klein. Öl im Topf erhitzen, die Gewürzsamen hinzu geben und etwas anrösten lassen. Kartoffeln dazu geben und anschwitzen, dann mit Brühe ablöschen. So, dass alle Kartoffeln bedeckt sind mit Flüssigkeit. In ca. 15 Minuten weich garen. In der Zeit die Kräuter verlesen, waschen und grob schneiden. Sobald die Kartoffeln gar sind, die Kräuter in den Topf geben und pürieren. Ich püriere sie nicht ganz fein, aber das ist Geschmackssache.  Mit Brühe die Kosistenz anpassen. Mit Bertram und Salz abschmecken. Dann die fein gewürfelte Kartoffel dazu geben und ca. 5-7 Minuten mitgaren. Fertig!

Ich finde ja, zu solch einer Suppe passt eine Butterstulle am allerbesten. Natürlich mit Wildkräuterbutter. Ich empfehle: Giersch und Taubnessel. Leicht salzen. Genuss pur!

 

Bertram als Gewürz kann ich euch sehr empfehlen. Die Pflanze stammt aus dem Mittelmeerraum und als Gewürz wird die gemahlene Wurzel genutzt. Hildegard von Bingen schwor auf ihn - er hebt den Geschmack von Speisen und tut Gesunden und Kranken Menschen besonders gut. Und das Aroma passt wirklich perfekt zu Kartoffelgerichten, Eintöpfen und deftigen Speisen. Also alles, was ein bisschen besser verdaulich werden kann. Und da punktetr der Bertram. Gibts im Bioladen zu kaufen

 

Ihr könnt die Suppe ganz vielfältig varieren, zum Beipiel steht euch eine VIelfalt an Wildkräutern zur Verfügung! Dann kann man mit Weißwein ablöschen. Em Ende Kokosmilch hinzugeben. Oder Pastinake als Basis nutzen. Seid kreativ! Aber das wird man ohnehin beim Kräutersammeln.

 

Diese Wildkräuter waren in meiner Suppe:

Brennnessel und Giersch als Basis, dann Taubnessel, Rainkohl, Vogelmiere, Knoblauchrauke, Waldschaumkraut, Ehrenpreis und Gundermann.

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Viel Freude beim Wildkräutern!